SYNCH05: Recording_1989

by Marysia Lewandowska

14.07.–08.10.2023

Künstler*in

  • Marysia Lewandowska

Kurator*innen

  • Misal Adnan Yıldız
  • Dominik Busch

Donald Judd im Gespräch mit Dr. Jochen Poetter, Direktor der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, 1989

Marysia Lewandowska im Gespräch mit Misal Adnan Yıldız

Aram Mooradian im Gespräch mit Dominik Busch

Prof. Karl Manfred Rennertz im Gespräch mit Misal Adnan Yıldız und Dr. Lisa Steib

Dr. Dirk Teuber im Gespräch mit Johanna Sentef

Dr. Claudia Emmert im Gespräch mit Dominik Busch

Marysia Lewandowska und Adam Budak im Gespräch mit Çağla Ilk und Misal Adnan Yıldız

Dr. Margareta von Oswald im Gespräch mit Johanna Sentef

Dank an

Architektur in Zusammenarbeit mit Mooradian Studio, London.
Sounddesign von Robert Jack.

Im Rahmen der Programmreihe Synch führt die in Polen geborene und in London lebende Künstlerin Marysia Lewandowska ihr Interesse an Archiven, Museen und Ausstellungen weiter aus und untersucht die Mechanismen, mit denen diskursive soziale Strukturen des öffentlichen Austauschs geschaffen werden.

In den vergangenen zwei Jahren setzte sich die Künstlerin kritisch mit der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden auseinander und konzentrierte sich dabei auf Gespräche über Governance, öffentliche Partizipation und kollektive Autorschaft. Das Ergebnis ist eine neue Installation, die sich auf die Geschichte der Institution im Spiegel der Donald Judd-Ausstellung von 1989 bezieht.

Lewandowska ist auf ein Tonband mit einem damals aufgezeichneten Interview mit Judd gestoßen, das vor Kurzem gemeinfrei veröffentlicht wurde, und hat sowohl materiell als auch konzeptionell einen neuen Kontext für die Aufnahme geschaffen.

Indem sie die Beschaffenheit der Stimme des Künstlers sowie die politischen Umstände der Aufnahme selbst und die Implikationen von Stimme und Sprechen für die zukünftige Geschichte der Institution hinterfragt, verwandelt sie die archivarische Geste in ein umstrittenes Terrain der Autorität. Das pavillonartige Aufnahmestudio, das Lewandowska im Ausstellungsraum platziert, erinnert an Judds Aluminiumskulpturen in der Kunsthalle. Lewandowska macht sich die Konstruktionsmethoden des Künstlers zunutze, wobei sie der Struktur eine eigene Rolle im Prozess der Interviewaufnahmen zuweist. Der Pavillon ist sowohl eine Einladung als auch ein einladender Raum.

Durch die kuratierte Interviewserie inszeniert Lewandowska behutsam die Verlangsamung akkumulierten Wissens und verweist so auf Ausschlüsse, Lücken und Verschiebungen im Spannungsfeld zwischen dem Recht zu sprechen und der Fähigkeit zuzuhören.

Kuratiert von Misal Adnan Yildiz und Dominik Busch.

Über Marysia Lewandowska

Die in Polen geborene und in London lebende Künstlerin Marysia Lewandowska beschäftigt sich mit den öffentlichen Aufgaben von Archiven, Museen und Ausstellungen. Zu ihren Projekten gehören das Women’s Audio Archive (2009); Undoing Property? Sternberg Press (2013); The V&A Pavilion of Applied Arts It’s About Time auf der 58. Kunstbiennale in Venedig (2019); Enthusiasts Archive (2019) im Museum für Moderne Kunst, Warschau. Ihre Arbeiten wurden in der Tate Modern, London, Moderna Museet, Stockholm, Muzeum Sztuki, Lodz, The New Museum, New York, Whitechapel Gallery, London, gezeigt. Ihr Film Dismantling the Faculty of Law wurde auf der 11. GIBCA Biennale in Göteborg vorgeführt.

Im Jahr 2021/22 war sie die erste Artist-in-Residence im Cosmic House in London. Sie war Professorin für Kunst im öffentlichen Raum an der Konstfack in Stockholm (2003-2013) und der Chinese University in Hongkong (2014-2016). Sie ist Mitglied des Tate Modern Advisory Board.

Ihr neues Projekt Welcome ist Teil der Gruppenausstellung El Lissitzky: Das Selbstbildnis als Kestner Gesellschaft in Hannover, geöffnet bis zum 11. Oktober 2023. Seit 2020 arbeitet sie mit der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden an dem Langzeitprojekt Institutional Healing zusammen, dessen erste Iteration Recording_1989 ist.

Begleitprogramm