Yael Bartana

Yael Bartanas (*1970 in Kfar Yehezkel, Israel, lebt und arbeitet in Berlin and Amsterdam) zweiteilige fotografische Arbeit Resurrection (Auferstehung) vereint verschiedene ästhetische Traditionen und präsentiert ein wandlungsfähiges, vielschichtiges Bild, das auf die Welten der Kunstgeschichte und des religiösen Mystizismus anspielt.

Indem sie einen lebenden Hasen hält und mit halb verdecktem Gesicht still dasteht, kommuniziert Bartana mit der mythischen Performance Wie man einem toten Hasen die Bilder erklärt aus dem Jahr 1965, in der Joseph Beuys - sein Gesicht mit Honig und Blattgold bedeckt - mit einem toten Hasen in der Hand durch eine Galerie ging und ihm Erklärungen zu den aufgehängten Werken ins Ohr flüsterte. Eine weitere Referenz ist der performative Akt von James Lee Byers aus dem Jahr 1983, in dem er Beuys einlud, sich mit ihm auf den Boden einer Galerie zu legen, während sein eigenes Gesicht mit schwarzer Seide bedeckt war. Durch die visuelle Neuinterpretation der beiden performativen Interventionen und die Umkehrung der ursprünglichen Szenarien, versucht Resurrection die andächtige und priesterliche Natur der Kunstwelt sowie die autoritäre und traditionell männliche Figur des Künstlers in Frage zu stellen. Bartana evoziert so einen Prozess der Empathie, der Wiedergeburt und der Transformation.

Die Arbeit wurde erstmals in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden im Rahmen des Projekts State and Nature 2021 gezeigt.