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Grada Kilomba

Opera to a Black Venus

20.06.–19.10.2024

Künstler*in

  • Grada Kilomba

Kurator*innen

  • Çağla Ilk
  • Misal Adnan Yıldız

Dank an

Opera to a Black Venus (2024) ist ein Auftragswerk der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und des Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid, Spanien. 

Wir danken dem Castello di Rivoli Museo d'Arte Contemporanea, Rivoli-Torino, Collection Hartwig Art Foundation, und Goodman Gallery, London, für die Unterstützung.

What would the bottom of the ocean tell us tomorrow, if emptied of water today?

Die erste umfassende institutionelle Einzelausstellung der international renommierten Künstlerin, Autorin und Denkerin Grada Kilomba in Deutschland zeigt ihre einzigartige Praxis des Geschichtenerzählens, die Konzepte von Gewalt und Wiederholung hinterfragt - mittels Performance, Choreografie, Video, großformatigen skulpturalen und akustischen Installationen.

Ihre Arbeit wurde als ein „neuer postkolonialer Minimalismus“ beschrieben, bei dem sie mit Form, Bild und Bewegung die Grenzen zwischen den Disziplinen verwischt. Die Inszenierung ihrer Werke in den Räumen der Kunsthalle entfaltet den Titel der Ausstellung: Opera to a Black Venus verweist auf die Schwarze Geschichte der Resilienz und des Widerstands und widmet sich der Verstrickung zwischen ökologischem Kollaps und kolonialer Ungerechtigkeit. 

Im Zentrum der Ausstellung stehen die neuen Auftragsarbeiten Opera to a Black Venus (2024), eine großformatige Videoinstallation, und Labyrinth (2024), eine ortsspezifische Rauminstallation, die zum ersten Mal überhaupt in der Kunsthalle Baden-Baden präsentiert werden.

In Opera to a Black Venus (2024) inszeniert Kilomba eine zeitgenössische Oper, die einer Schwarzen Venus gewidmet ist, die auf dem Meeresgrund wohnt und zum Orakel von Geschichten über Erinnerung und Widerstandsfähigkeit wird. In einem futuristischen Szenario enthüllt eine verlassene Landschaft die Archäologie der menschlichen Existenz. Die Künstlerin hat ein einzigartiges Ensemble aus Sopranist*innen, Altstimmen und Tenören sowie Schlagzeuger*innen und Balletttänzer*innen zusammengestellt, um dieses Werk aufzuführen. Die natürliche Szenografie des Films feiert die wenigen Überbleibsel der lebendigen Natur und regt zum Nachdenken über Überlebens- und Widerstandsstrategien an: Zerbrechliche Pflanzen, Steine, Felsen und Sand werden zu Geschichtenerzählern, die im Wind flüstern und deren Überlebensgeschichten von den Felsen widerhallen. Die Künstlerin verwendet das Boot als eine Metapher für die Politik der Gewalt und stellt mit ihrer subversiven und poetischen Bildsprache die Frage: „Was würde uns der Grund des Ozeans morgen sagen, wenn er heute leer wäre?“ („What would the bottom of the ocean tell us tomorrow, if emptied of water today?“).

In Labyrinth (2024), einer großformatigen Installation aus Textilien, schafft Kilomba Pfade und Wege durch den Ausstellungsraum. Die Installation zeigt die Möglichkeit und Unmöglichkeit verschiedener Routen und soll sowohl an den transatlantischen Sklavenhandel als auch an den ständigen Kampf um Freiheit, Raum und Bewegung erinnern. Die Verwendung von Baumwollstoff bekräftigt die Praxis der Künstlerin, natürliche und ursprüngliche Materialien wie Erde, Stein und Holz zu verwenden, die die Materialität der Geschichte und des Meeres als Ort und Archiv einer gewalttätigen Politik widerspiegeln.

Kilomba nutzt diese metaphorischen Elemente als Bühne, um neue Fragen über unsere gemeinsame Gegenwart und Zukunft aufzuwerfen, indem sie Zeit und Raum untergräbt und die Linearität der historischen Wiederholung unterbricht. Ausgewählte frühere Werke wie Table of Goods (2017), Illusions Vol. II, Oedipus (2018), Illusions Vol. II, Antigone (2019), 18 Verses (2022) und Sounds of Water (2023) werden im Dialog mit den neuen Arbeiten präsentiert und bilden eine narrative Einheit.

Eine Publikation wird den kollektiven Prozess zwischen der Künstlerin, ihrem Studio und der Institution während der Entstehung dokumentieren. Eingeladene Autor*innen sind Denise Ferreira da Silva (University of British Columbia, Vancouver), Tamsin Hong (Serpentine Gallery, London) und Ashish Ghadiali (Radical Ecology & Black Atlantic, London).

Opera to a Black Venus (2024) ist der letzte Teil einer Trilogie, die mit der groß angelegten skulpturalen Installation und Performance O Barco | The Boat (2021) begann, die von der BoCa Biennale für zeitgenössische Kunst, Lissabon, und der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden in Auftrag gegeben wurde. Der zweite Teil der Trilogie, 18 Verses (2022), wurde vom Castello di Rivoli Museo d'Arte Contemporanea, Turin, in Auftrag gegeben. Im Jahr 2022 präsentierte Kilomba die Installation und Performance O Barco (2021) im Kurpark an der Lichtentaler Allee, wo sich die Kunsthalle Baden-Baden befindet, als Teil der Ausstellung Nature and State (2022).

Opera to a Black Venus (2024) ist ein Auftragswerk der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und des Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid, Spanien. Das neue Werk und die gesamte Ausstellung werden erstmals in einer großen Einzelausstellung in beiden Museen präsentiert: in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden vom 21. Juni bis 20. Oktober 2024, gefolgt von einer Ausstellung im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía vom 19. November 2024 bis 3. März 2025.

Kurator*innen:

Çağla Ilk
Misal Adnan Yıldız

Produktionsassistenz:

Dmitry Ryabkov

Zusammenarbeit:

Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid, Spanien

Begleitprogramm

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