- Performance
Alexandra Pirici - Terraform
State and Nature Performance Programm
Termine
- So 31.10., 14:00–18:00
- Di 02.11., 14:00–18:00
- Mi 03.11., 14:00–18:00
- Do 04.11., 14:00–18:00
- Fr 05.11., 14:00–18:00
- Sa 06.11., 14:00–18:00
- Do 11.11., 14:00–18:00
- Fr 12.11., 14:00–18:00
- Sa 13.11., 14:00–18:00
- So 14.11., 14:00–18:00
Künstler*innen
- Alexandra Pirici
Sprache
- Englisch
- Deutsch
Terraform (2021) ist eine performative Umgebung, die von sechs Performer*innen und dem Publikum gleichermaßen bespielt wird. Innerhalb der Ausstellung markiert Alexandra Pirici einen Raum durch eine teppichartige Struktur, die an „östliches“ Wohndesign und die in Rumänien vor den 1990er-Jahren allgegenwärtigen Satindecken erinnert. Diese Decke ist durchlöchert, verzerrt und ungleichmäßig ausgebreitet wie eine fremde Landschaft – eine Landschaft, die belebte Körper beherbergt und aufnimmt, auf ihr, in ihr und um sie herum.
In dieser kleinen Welt mit ihren eigenen imaginären Lebens- und Aktivitätsformen (als ob ein anderer evolutionärer Weg eingeschlagen worden wäre oder noch eingeschlagen würde) sind die Grenzen zwischen menschlichem, tierischem und pflanzlichem Leben durchlässig und undicht. Individuen werden zu Elementen innerhalb größerer Organismen und Strukturen, indem sie sich zeitweise in Beziehungen zusammenfinden; menschliche Körper nehmen tierische oder pflanzliche Verhaltensweisen (sowohl reale als auch fiktive) sowie verschiedene historische und kulturelle Referenzen auf, und lassen neue Konfigurationen und Assoziationen entstehen; auf spielerische, interaktive Weise reflektieren die Akteur*innen auch aktuelle technologische Prozesse, von denen sie beeinflusst werden und die sie ihrerseits beeinflussen könnten.
Der Titel der Arbeit bezieht sich nicht auf die Umgestaltung der Erde durch eine feststehende Definition des „Menschen“, sondern ist vielmehr als Gestaltung einer gemeinsamen Welt zu verstehen, deren Teil wir sind, die wir ständig verändern und mit der wir uns gemeinsam verändern. In diesem Sinne ist Terraform als eine Formung von beidem zu verstehen: des Menschen und der Erde, gemeinsam und von innen heraus.
Performer*innen: Liliana Ferri, Patrick Ngabonziza, Mircea Ghinea, Yurika S. Yamamoto, Jared Marks, Gabrielė Bagdonaitė
Set & Maskendesign: Andrei Dinu
Die erste große Ausstellung der neuen Leitung in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden mit dem Titel State and Nature
wird bis zum 21. November 2021 verlängert und durch ein hochkarätiges
Performance-Programm ergänzt. Gezeigt werden neue Arbeiten von Alexandra
Pirici, Regina José Galindo, Mehtap Baydu, die speziell für den Kontext
in Baden-Baden in Auftrag gegeben und konzipiert worden sind und die
einen Querschnitt zeitgenössischer Performance-Kunst darstellen.
Performative Werkzeuge der künstlerischen Forschung binden das Publikum
ein und sprechen Ebenen des Erinnerns, Vergessens, Neu-Ordnens und
Auf-Null-Setzens an – von Politik über Choreografie und soziales
Engagement bis hin zu Klangelementen und filmischen Räumen.
Çağla İlk und Misal Adnan Yıldız fassen ihren kuratorischen Ansatz folgendermaßen zusammen:
„Wir sind feministische, queere, migrantische und transpolitische Subjekte. Dieses Programm ist vielleicht die Quelle der Desorientierung, die Baden-Baden braucht, oder die Ablenkung, nach der diese Stadt verlangt. Wir werden Zeugen, wie Baden-Baden zu einer konzeptionellen Bühne für Experimente mit dem Alltag wird. In nur einer Stunde, die man auf der Lichtentaler Allee verbringt, lassen sich in der direkten Umgebung der Kunsthalle so viele Wunder der Natur und der staatlichen Ordnung als Teil der alltäglichen Realität beobachten. Dieser Ort ist unsere Muse – und die Politik, die er mit sich bringt, unsere Hausaufgabe ..."