- Performance
Mehtap Baydu - Mit Müttern und Töchtern
State and Nature Performance Programm
Termine
- Sa 13.11., 19:30
Künstler*innen
- Mehtap Baydu
Sprache
- Englisch
- Deutsch
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Anmeldung an info@kunsthalle-baden-baden.de erforderlich. Die Teilnahme muss durch die Kunsthalle Baden-Baden bestätigt werden.
Zur Ausstellung
Viele von Mehtap Baydus Arbeiten entstehen in einem Netzwerk von Frauen. So wird auch ihr Auftritt in der Kunsthalle, wie der Titel Mit Müttern und Töchtern (2019-2021) andeutet, zu einem performativen Akt des Zusammenkommens und des Austausches zwischen Frauen.
In der türkischen Tradition werden bestimmte Speisen in Anlehnung an die Schönheit und Erotik weiblicher Körperteile benannt: So gibt es etwa das Fleischgericht „Analı Kızlı“ [Mutter und Tochter], die Suppe „Dul avrat Çorbası“ [Witwensuppe] und die Nachspeise „Dilber Dudağı“ [Lippen der Schönheit]. Im Rahmen der Performance bereitet die Künstlerin mit neun Frauen neun Speisen zu, die später mit 39 geladenen Gästen verzehrt werden. Es werden ausschließlich Speisen mit einem Bezug zum Weiblichen gereicht. Bereits beim mehrtägigen gemeinschaftlichen Kochen stehen Austausch und Reflexion über Traditionen und soziale Konventionen im Mittelpunkt. Die Diskussion der Geschlechterrollen und das Hinterfragen gesellschaftlicher Normen prägen auch das Abendessen mit den Gästen.
Die erste große Ausstellung der neuen Leitung in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden mit dem Titel State and Nature
wird bis zum 21. November 2021 verlängert und durch ein hochkarätiges
Performance-Programm ergänzt. Gezeigt werden neue Arbeiten von Alexandra
Pirici, Regina José Galindo, Mehtap Baydu, die speziell für den Kontext
in Baden-Baden in Auftrag gegeben und konzipiert worden sind und die
einen Querschnitt zeitgenössischer Performance-Kunst darstellen.
Performative Werkzeuge der künstlerischen Forschung binden das
Publikum ein und sprechen Ebenen des Erinnerns, Vergessens, Neu-Ordnens
und Auf-Null-Setzens an – von Politik über Choreografie und soziales
Engagement bis hin zu Klangelementen und filmischen Räumen.
Çağla İlk und Misal Adnan Yıldız fassen ihren kuratorischen Ansatz in ihrem Statement folgendermaßen zusammen:
„Wir sind feministische, queere, migrantische und transpolitische Subjekte. Dieses Programm ist vielleicht die Quelle der Desorientierung, die Baden-Baden braucht, oder die Ablenkung, nach der diese Stadt verlangt. Wir werden Zeugen, wie Baden-Baden zu einer konzeptionellen Bühne für Experimente mit dem Alltag wird. In nur einer Stunde, die man auf der Lichtentaler Allee verbringt, lassen sich in der direkten Umgebung der Kunsthalle so viele Wunder der Natur und der staatlichen Ordnung als Teil der alltäglichen Realität beobachten. Dieser Ort ist unsere Muse – und die Politik, die er mit sich bringt, unsere Hausaufgabe ..."