Körper. Blicke. Macht.

Eine Kulturgeschichte des Bades

06.03.–25.07.2020

Künstler*innen

  • Slim Aarons
  • Patrick Angus
  • Olga Balema
  • Hans Sebald Beham
  • Émile Bernard
  • Joseph Beuys
  • Samantha Bohatsch
  • Martin Bothe
  • Maurice Bouviolle
  • Kira Bunse
  • Giuseppe Cesari
  • Paul Chan
  • Gigi Cifali
  • Bernadette Corporation
  • Jules Dalou
  • Jacques-Louis David
  • Thomas Demand
  • Maurice Denis
  • Eugène Viollet-le-Duc
  • Abraham-Louis-Rodolphe Ducros
  • Joseph-Eugène-Armand Duquesne
  • Albrecht Dürer
  • Massias & Durin
  • François Eisen
  • Martin Engelbrecht
  • Rainer Fetting
  • Parastou Forouhar
  • Ken Friedman
  • Daniel Dewar
  • Grégory Gicquel
  • Friedrich Wilhelm Gmelin
  • Nan Goldin
  • Ion Grigorescu
  • Jean-Jacques Hauer
  • Noel Hazzard
  • David Hockney
  • Charles François Hutin
  • Nicolas-René Jollain
  • Annelies Kamen
  • Alexa Karolinski
  • Bianca Kennedy
  • Othman Khadraoui
  • Ute Klophaus
  • Michał Knychaus
  • Leonard Koren
  • Katarzyna Kozyra
  • Suzanne Lacy
  • Nicolas II Larmessin
  • Charles-Alfred Leclerc
  • Zoe Leonard
  • Ula Lucinska
  • Michal Martychowiec
  • Masamoto
  • Hieronimo Mercurali
  • Jules Migonney
  • Lee Miller
  • Robert Montgomery
  • Ingo Niermann
  • Onésimos
  • Yoko Ono
  • Benjamin Patterson
  • Edmond-Jean-Baptiste Paulin
  • Pablo Picasso
  • François II de Poilly
  • Monira Al Qadiri
  • Mary-Audrey Ramirez
  • Amable Ravoisié
  • Delphine Reist
  • Édouard Frédéric Richter
  • David E. Scherman
  • Mieko Shiomi
  • Chiharu Shiota
  • Tomotoshi
  • Gaston de La Touche
  • Louis Brion de la Tour
  • Ben Vautier
  • Friedrich Weinbrenner
  • Yasumasa

Kurator*innen

  • Hendrik Bündge
  • Luisa Heese
  • Camille Faucourt
  • Florence Hudowicz
  • Carolin Potthast
  • Benedikt Seerieder
  • Lukas Töpfer

Publikation

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit zahlreichen Abbildungen der ausgestellten Werke im Verlag Hatje Cantz.

Im Zentrum der Großen Sonderausstellung des Landes Baden-Württemberg Körper. Blicke. Macht. Eine Kulturgeschichte des Bades steht eine globale soziale Praxis, die so alt ist wie die Menschheit selbst. Obwohl das Baden von jeher mit Reinigungsritualen verbunden war, offenbaren sich über die Jahrhunderte hinweg Bezüge, die weit über Themen wie Hygiene, Gesundheit und Wohlbefinden hinausgehen. Tatsächlich waren das Bad als Ort und der Akt des Badens immer auch ideologisch, religiös, sozial und kulturell aufgeladen – und sind es bis heute.

Die Schau versammelt antike und kunsthistorische Meisterwerke – darunter eine Version des berühmten Gemäldes „Der Tod des Marat“ aus dem Atelier von Jacques-Louis David – und aktuelle Gegenwartskunst aus diversen geografischen und kulturellen Zusammenhängen und präsentiert sie gemeinsam mit einer Vielzahl von historischen Objekten und Alltagsgegenständen. So zeigt sich die Badekultur als Spiegelbild der jeweiligen Gesellschaft: Mal geht es um Heiliges und Profanes, mal um Reinheit und Schmutz, Wohltuendes und Schädliches, Öffentliches und Privates, mal um Nacktheit und Bekleidung, Aristokratisches und Populäres und nicht zuletzt: Macht-, Klassen- und Geschlechterverhältnisse.

Körper. Blicke. Macht. Eine Kulturgeschichte des Bades wurde in Kooperation mit dem Mucem in Marseille entwickelt und wird nicht nur in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden gezeigt, sondern auch an verschiedenen Orten der Bäderstadt.

In der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden

Die großangelegte Schau präsentiert nicht nur Gegenstände des Alltags, wie etwa alte Barbierschüsseln, Badheizer oder Hammamsandalen, sondern auch hochkarätige Kunstwerke von Albrecht Dürer über David Hockney, Joseph Beuys und Nan Goldin bis hin zu Paul Chan, Monira Al Qadiri und Thomas Demand. Nach Sektionen thematisch und räumlich gruppiert, eröffnet sich so ein weitverzweigtes Beziehungsgeflecht. Darin scheinen politische Implikationen des Badezimmers auf, Geschlechterfragen und Blickbeziehungen, künstlerische Rituale und auch Spielarten des Orientalismus und seiner exotisch anmutenden Vorstellung des Fremden und Schönen; meist in Form des weiblichen nackten Körpers. So werden beispielsweise Gemälde von Émile Bernard, Maurice Bouviolle oder Jules Migonney vor einer Wandtapete der iranischen Künstlerin Parastou Forouhar präsentiert, auf der zahllose Augen und verhüllte Körperumrisse aus kalligrafisch geschwungenen Linien hervortreten – und somit das vermeintlich exotisch Andere entlarven.

Künstler*innen: Patrick Angus, Hans Sebald Beham, Bernadette Corporation, Émile Bernard, Joseph Beuys, Maurice Bouviolle, Louis Brion de la Tour, Giuseppe Cesari, Paul Chan, Jules Dalou, Atelier de Jacques-Louis David, Thomas Demand, Maurice Denis, Joseph-Eugène-Armand Duquesne, Abraham-Louis-Rodolphe Ducros, Albrecht Dürer, François Eisen, Martin Engelbrecht, Rainer Fetting, Ken Friedman, Parastou Forouhar, Friedrich Wilhelm Gmelin, Nan Goldin, Ion Grigorescu, Jean-Jacques Hauer, David Hockney, Charles François Hutin, Nicolas-René Jollain, Othman Khadraoui, Ute Klophaus, Katarzyna Kozyra, Nicolas II Larmessin, Charles-Alfred Leclerc, Leonard Koren, Suzanne Lacy, Zoe Leonard, Massias & Durin, Masamoto, Hieronimo Mercurali, Jules Migonney, Lee Miller & David E. Scherman, Onésimos, Yoko Ono, Benjamin Patterson, Edmond-Jean-Baptiste Paulin, Pablo Picasso, François II de Poilly, Monira Al Qadiri, Delphine Reist, Édouard Frédéric Richter, Amable Ravoisié, Mieko Shiomi, Chiharu Shiota, Tomotoshi, Gaston de La Touche, Ben Vautier, Eugène Viollet-le-Duc, Friedrich Weinbrenner, Yasumasa

Im Stadtmuseum

Zentral für die Ausstellung im Stadtmuseum ist eine Installation von Bianca Kennedy, die im hohen, lichten Anbau des Gebäudes gezeigt wird. Sie besteht aus einer raumgreifenden Holzkonstruktion, in deren Zentrum sich ein Becken befindet, das mit transparenten Plastikbällen gefüllt ist. Die Besucher*innen sind eingeladen, sich in dieses Bällebad zu setzen, um mittels einer Virtual-Reality-Brille in einen interaktiven Raum einzutauchen. Dieser ist ebenso humorvoll wie irritierend, ebenso heimelig wie unheimlich und überführt das Thema der Ausstellung in eine traumartige digitale Zwischenwelt. Im Dachgeschoss des Museums wird das Ausstellungsthema des Badens anhand eines bekannten, in der Regel mit Sommer, Sonne und Luxus assoziierten Motivs umkreist: des Swimmingpools.

Künstler*innen: Slim Aarons, Gigi Cifali, Noel Hazzard, Bianca Kennedy, Alexa Karolinski & Ingo Niermann, Michal Martychowiec, Robert Montgomery

An anderen Orten der Stadt

Ergänzend zur Hauptausstellung in der Staatlichen Kunsthalle und im Stadtmuseum finden Teile von Körper. Blicke. Macht. Eine Kulturgeschichte des Bades im renommierten Brenners Park-Hotel & Spa sowie in der eindrucksvollen Parkanlage der Lichtentaler Allee statt.

Zudem wird die Ausstellung auch die Bäder der Kurstadt bespielen – vom Bertholdbad über das Friedrichsbad bis hinein in die römischen Badruinen. Gerade hier zeigt sich, dass die Nutzbarmachung der heißen Thermalquellen im römischen Reich als Form einer sozialen Technik verstanden werden kann, die beispielhaft bis heute Anwendung findet.

In den spektakulären und mittlerweile stillgelegten Räumen des Kneipp-Bades im Friedrichsbad können die Besucher*innen einer Gruppenausstellung mit Werken von zeitgenössischen Künstler*innen begegnen, die unterschiedliche und ungewöhnliche Aspekte der Kulturgeschichte des Bades in der Gegenwart beleuchtet.

Künstler*innen: Olga Balema, Kira Bunse, Samantha Bohatsch, Martin Bothe, Daniel Dewar & Grégory Gicquel, Annelies Kamen, Bianca Kennedy, Inside Job (Ula Lucinska, Michał Knychaus), Annette Ruenzler, Mary-Audrey Ramirez

Die Ausstellung wird kuratiert von Hendrik Bündge, Luisa Heese, Camille Faucourt und Florence Hudowicz, zusammen mit Carolin Potthast, Benedikt Seerieder und Lukas Töpfer.

Körper. Blicke. Macht. Eine Kulturgeschichte des Bades ist Teil des umfangreichen Kooperationsprojekts BADEN der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden mit dem Mucem, Marseille dem Stadtmuseum Baden-Baden sowie dem Museum LA8. Nach einer Idee des Mucem.