VORSCHAU
Performance Programm
Becoming Sculptures
Performance von Ersan Mondtag
- Freitag, 14. Oktober, 17 Uhr
- Samstag, 15. Oktober, 15 und 17 Uhr
Für seine Installation The Temple hat Ersan Mondtag die Performance Becoming Sculptures konzipiert, die anlässlich der Eröffnung von Nature and State uraufgeführt wurde.
Ersan Mondtag arbeitet in den Bereichen Theater, Musik, Performance und Installation. Seine neue Performance vereint frühere Werke wie Sinfonie #1, Nach der Tragödie oder wofür es sich zu leben lohnt (2012), Klangelemente und Körperbewegungen mit neuen Ideen und Formen. Elemente des Wassers, Schatten des Schwarzwalds und elektrisierende Körper komponieren ein Zukunftsszenario mit dem Gefühl des Unbewussten.
Öffentliche Führungen
Sonntags, jeweils um 14 Uhr
- Sonntag, 07. August – Deutsch/Französisch
- Sonntag, 14. August – Deutsch
- Sonntag, 21. August – Deutsch
- Sonntag, 28. August – Deutsch
- Sonntag, 11. September – Deutsch
- Sonntag, 25. September – Deutsch/Englisch
- Sonntag, 09. Oktober – Englisch
- Sonntag, 16. Oktober – Direktor*innenführung mit Çağla Ilk und Misal Adnan Yildiz, Deutsch/Englisch
2€ p.P., zzgl. Eintritt
Um Anmeldung wird gebeten, jeweils bis Freitag vor der Führung, 16 Uhr, an info@kunsthalle-baden-baden.de mit Angabe von Datum und Personenzahl wird gebeten.
RÜCKBLICK
Performance Programm
Hjîrok
Performance von Hani Mojtahedy und Andi Thoma
- Freitag, 07. Oktober, 17 Uhr – auch live auf instagram!
- Samstag, 08. Oktober, 15 und 17 Uhr
In Mesopotamien, dem Land zwischen zwei Flüssen, ist das Wasser kostbar geworden. Einst war dies der Garten Eden, jetzt ist das Wasser verschwunden, die Erde ausgetrocknet, entblößt und nackt unter der Sonne. Ziegen und Schafe fliehen über die willkürlichen Grenzen des Zagrosgebirges, vom Durst getrieben, und sterben auf dem Weg. Flüsse und Bäche sind zu Rinnsalen geworden, das Land liegt trocken.
Es ist eine von Menschen verursachte Dürre. Eine Antwort auf diejenigen, die grenzenlos und unvernünftig gelebt haben. Die Natur hat für sie gesorgt, bis sie sich entschieden haben, bis zum letzten Tropfen zu saugen, bis zum letzten Samen zu ernten, ihre Herkunft zu ignorieren und Schlösser auf verstümmeltem Boden zu bauen.
Hier, in den Tälern von Iranisch-Kurdistan, unter den Wasserfällen, lebt Hjirok – The Mother Of O. Ewige Seele, Lebensspenderin, wassergebundener Geist. Sie wartet.
Die Figur der Hjirok – The Mother Of O wurde von Hani Mojtahedy als Reflexion über den Einfluss des Menschen auf Klima und Natur vom Beginn des Anthropozäns bis heute geschaffen. Extreme Hitze, Sandstürme und Wasserknappheit haben die kurdische Region im Iran und Irak mit voller Wucht getroffen. Sie sind greifbare Folgen des Klimawandels und stellen Jahr für Jahr eine immer größere Bedrohung dar. Die Ökosysteme brechen zusammen. Hirsche und andere Wildtiere verschwinden aus der Region, da ihr natürlicher Lebensraum durch extreme Wetterbedingungen und Wassermangel zerstört wird.
Hjirok, ein Wassergeist, beschwört die Rückkehr zu einer ganzheitlichen Sichtweise auf diese Region. In diesem Zusammenhang kann Wasser als Symbol für Leben und Fruchtbarkeit gesehen werden. Eine Ressource, die an ihre Grenzen stößt, und zu Konflikten in der Natur und zwischen den beteiligten Nationen der Region im Kampf ums Überleben führt. Hjirok – The Mother Of O wartet in ihrem Element, inmitten von Wasserfällen, darauf, dass die Menschen zu ihr zurückkehren und ihre Gaben in ihrer eigentlichen Bedeutung annehmen, anstatt sich für Ausbeutung zu entscheiden. Es ist noch nicht zu spät, singt sie.
In den Jahren 2021 und 2022 reisten Hani Mojtahedy und der Klangkünstler und Produzent Andi Toma (Mouse On Mars) in die kurdische Region an der iranisch-irakischen Grenze, um zu den Wurzeln der transzendentalen Klänge dieser Landschaft zurückzufinden. In Hawraman, nahe der iranischen Grenze, schickt Hani ihre Stimme auf eine Reise über die Grenzen von Zeit und Raum hinweg. Im Tal von Hjirok, dem heiligen Boden der Eziden, haben sie umfangreiche Feldaufnahmen gemacht und ihr Ohr der Klangwelt von Wind, Bergen und den Lebewesen, die sie durchqueren, geliehen.
RDD – Robodynamische Diffusion
Ein Projekt von Michael Akstaller, Nele Jäger, Oliver Mayer und Jan St. Werner
Performance im öffentlichen Raum
- Samstag, 08. Oktober, 14 Uhr, Start vor der Kunsthalle – und live auf instagram!
- Sonntag, 09. Oktober, 14 Uhr, Start vor der Kunsthalle
Am 08. und 09. Oktober wird das künstlerische Forschungsprojekt RDD (Robodynamische Diffusion) im öffentlichen Raum zu hören sein. Im Mittelpunkt von RDD steht die Entfaltung der räumlichen Wirkung von Klang, indem Klänge von Instrumenten entkoppelt werden und sich frei im Raum bewegen.
Die Bewegung der Klangkörper durch robotische Objekte in der Architektur erzeugt akustische Reflexionen und Resonanzen, Schallwellen brechen sich an den strukturellen Formen und versetzen die Umgebung in Schwingungen. Der Veranstaltungsort selbst wird Teil des Instruments und ist aktiv an der Komposition beteiligt: eine Transformation von Raum in Klang.
Fotzenschleimpower gegen Raubtierkapitalismus
Performance von Mateja Meded
- Freitag, 30. September, 17 Uhr
- Samstag, 01. Oktober, 14 Uhr
Die Künstlerin, Schauspielerin und Autorin Mateja Meded setzt sich in ihrer Arbeit intensiv mit Sprache, ihrer Verwendung und der ihr impliziten Macht auseinander: In einer Gesellschaft, in der in vielen Bereichen Männer dominieren und Machtpositionen ausfüllen, folgt auch Sprache dieser Logik und reproduziert so bestehende Strukturen. In der Tradition feministischer Praktiken findet Meded Formen der Aneignung und schafft einen Gestus der Selbstermächtigung.
Mededs Performance Fotzenschleimpower gegen Raubtierkapitalismus setzt die Narration ihres Videos If you want to understand the universe, you have to think in terms of frequency, vibration and energy (2021-2022) fort. Ein Zitat des Physikers Nicola Tesla bildet hierin den Rahmen einer Zeitkapsel, einer Nachricht eines/r Alien-Künstler*in aus der Zukunft.
In ihrer Performance verkörpert Meded dieses Wesen, das „Irgendwo zwischen Natur und Staat, zunehmenden Isolationspolitiken, Rezession, Kriegen und autoritären Regimen, Nazis und White Supremacy, Ausbeutung und Raubbau an Mensch und Natur als zerstörbare Ressourcen sitzt (…).“ Der/die Alien-Künstler*in landet in der Kunsthalle und befragt die Welt nach ihrem Zustand.
„(…) Das Wesen hört Schwesta Ewa, das Wesen liest Audre Lorde, das Wesen trinkt einen Raki und denkt an weissen Feminismus. (…) Das Wesen verbreitet Panik, Genitalpanik aus dem Kompendium zur feministischen Kunst. Fotzenschleimpower sagt das Wesen, bitchwitch futurism. (…) Hochkültür.“
Fotzenschleimpower gegen Raubtierkapitalismus oder Frequent Vibrations (2022) von Mateja Meded. Konzept, Performance: Mateja Meded. Konzept, Dramaturgie: Hayat Erdoğan
If you want to understand the universe, you have to think in terms of frequency, vibration and energy (2021-2022) von Mateja Meded. Konzept, Video, Text: Mateja Meded. Musik: Thomas Köck. In Auftrag gegeben für “100 Ways to Say We”, koproduziert von Theater Neumarkt & Goethe Institut, kuratiert von Hayat Erdoğan, Florian Malzacher et al., 2021-22.
© and courtesy the artist
Kinderworkshop
Protect what you love
Ein einzigartiges Kunstprojekt über Umweltschutz und kreative Lösungswege
In Zusammenarbeit mit der Künstlerin Tatjana Golder bietet die Kunsthalle Baden-Baden ein kreatives Programm für Kinder und ihre erwachsene Begleitung an. Der Workshop Protect what you love findet samstags jeweils zweimal statt und vermittelt neben handwerklichen Techniken einen verantwortungsvollen Umgang mit Materialien und Ressourcen.
Im kreativ-spielerischen Teil des Workshops können aus Plastikmüll originelle Figuren gebastelt werden. Der eigenen Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und die Kinder dürfen sich selbstständig verwirklichen. Außerdem können sich die Kinder am Buch des Meeres beteiligen und so Teil einer stetig wachsenden künstlerischen Arbeit werden. Das Buch besteht aus dreidimensionalen Elementen, zu dem die Kinder mit selbstgebastelten Meeresbewohner*innen aus Stoff beitragen können. Als Abwechslung zu diesem spielerisch konzentrierten Part, dürfen sich die Kinder im Außenbereich der Kunsthalle bei einem Bewegungsspiel austoben und sich dort auf kleine Geschenke freuen.
An folgenden Terminen wird der etwa einstündige Workshop in der Kunsthalle Baden-Baden stattfinden:
- Samstag, 06. August, 10 Uhr, 11.30 Uhr
- Samstag, 13. August, 10 Uhr, 11.30 Uhr
- Samstag, 20. August, 10 Uhr, 11.30 Uhr
- Samstag, 27. August, 10 Uhr, 11.30 Uhr
- Samstag, 03. September, 10 Uhr, 11.30 Uhr
- Samstag, 10. September, 10 Uhr, 11.30 Uhr
- Samstag, 17. September, 10 Uhr, 11.30 Uhr
- Samstag, 24. September, 10 Uhr, 11.30 Uhr
Um Anmeldung mit Angabe von Datum, gewünschter Uhrzeit und Anzahl der Kinder an info@kunsthalle-baden-baden.de wird gebeten. Der Workshop richtet sich an Kinder ab 5 Jahren. Da mit verschiedenen Werkzeugen gearbeitet wird, bitten wir um die Begleitung mind. einer erwachsenen Person.
Die verschiedenen Materialien werden zur Verfügung gestellt. Die Kinder werden aber auch herzlich dazu eingeladen, bereits im Voraus nach Plastikmüll (optimale Größe ca. 1 – 20 cm) zu suchen und diesen zum Workshop mitzubringen.
KREISLAUF
Im Rahmen von Nature and State beginnt die SKBB ab August ihr neues Format KREISLAUF.
Der deutsche Ausdruck KREISLAUF bedeutet Zirkulation, Kreisen und Konstanz, auch in Bezug auf bewegte Bilder in einem Ausstellungskontext. Darüber hinaus verweist er auf den Zyklus der Natur, des Körpers und den Übergang der Dinge.
Als eine Reihe wöchentlicher Videoprogramme in Ersan Mondtags Installation The Temple konzentriert sich KREISLAUF mit einer kuratierten Auswahl von Videoarbeiten auf Geografien des Übergangs und geo-subjektive Perspektiven auf globale Themen wie Klimawandel, Dürre und Entwässerung, je mit lokalen Bezügen und glokaler Sensibilität.
Mit seinen Schwerpunkten und kritischen Sichtweisen untersucht KREISLAUF Formen und Erzählungen vor allem durch außereuropäische, asiatisch-pazifische und transnationale Verbindungen sowie durch künstlerische Perspektiven auf geopolitische Konflikte. Jede Woche werden eine oder zwei Videoarbeiten im Gespräch gezeigt, die Fragen aus der Ausstellung aufgreifen und spezifisch vertiefen.
PART I – Dienstag, 02. August bis Sonntag, 07. August
Malina Heinemann & Joseph Kadow, Mouth of Ox (Musso I Voi) (2021-22)
In ihrer Videoarbeit Mouth of Ox untersuchen die beiden Filmemacher*innen Malina Heinemann und Joseph Kadow die Magie und Ästhetik natürlicher und vom Menschen verursachter Phänomene. Der Film folgt der Geschichte einer Naturkatastrophe, durch die sich das Leben von Mensch und Tier schlagartig verändert hat. Flucht und Verlust sind die Resultate einer im Film wütenden Aschewolke, die über die Landschaft Süditaliens zieht.
Als Ausgangspunkt dieses Storytellings nehmen Heinemann und Kadow die steinige, unwirkliche und an einen fernen Planeten erinnernde Kraterlandschaft des Ätna. Diese assoziativ beladenen Bilder räumen der Angst vor dem Unbekannten einen festen Platz in einer Ästhetik ein, die trotz ihrer Unwirklichkeit auf unseren Planeten abzielt. Die nicht-invasive Erkundung dieses irdischen Science-Fiction-Schauplatzes offenbart daher nicht nur ein gewisses Unbehagen in Bezug auf eine uns unbekannte Zukunft des Planeten, sondern zeigt auch, dass die Natur vielleicht schon sehr bald ihren ursprünglichen Platz im ökologischen Machtgefüge zurückfordern wird.
PART II – Dienstag, 09. August bis Sonntag, 14. August
Vibha Galhotra, Manthan (2015)
Die Videoarbeit Manthan der indischen Künstlerin Vibha Galhotra basiert auf einer Legende aus der Hindu-Mythologie, in der die Götter und Dämonen den Ozean auswringen, um den Nektar der Unsterblichkeit zu erhalten. In ihrem Film reproduziert Galhotra performativ diese Geste und zeigt, dass unsere Flüsse anstelle der erhofften Unsterblichkeit nur noch Gift und Tod für uns bereithalten.
Manthan untersucht die Folgen einer ökologischen Bedrohung und imaginiert einen Prozess der Reinigung, bei dem die toxischen Abfälle aus dem bei Neu-Delhi in Indien gelegenen heiligen Fluss Yamuna gespült werden. Der Film ist ein Appell an unsere Gesellschaft und zeitgleich eine Weigerung, die Hoffnung auf eine mit der Natur im Einklang befindlichen menschlichen Zukunft aufzugeben. Mit ihrem Werk zeigt Galhotra, dass wir uns auf einem erschreckenden Weg befinden und schnellstmöglich Handeln müssen, bevor es zu spät ist.
PART III – Dienstag, 16. August bis Sonntag, 21. August
Stelios Kallinikou, Weeper Capuchin (2020-22)
John Berger zitierend stellt W.G. Sebald in Austerlitz fest, dass „gefangene Tiere und wir selbst, ihre menschlichen Gegenstücke, einander über einen engen Abgrund des Unverständnisses hinweg betrachten“. Stelios Kallinikous „Weeper Capuchin“, 2020/22 verhandelt diesen Raum zwischen uns und dem Tier. Sie versucht eine Brücke zu schlagen, die über der Leere schwebt. Die ausdrucksstarken Augen der Kapuziner, die eine prähistorische Melancholie in sich tragen, tauschen mit dem Betrachter Blicke über eine dicke Glaswand aus, die in den Fotografien unsichtbar ist, ähnlich wie das fotografische Objektiv. Oft finden Vögel auf solchen spiegelnden Glaswänden einen tragischen Tod, weil sie für sie nicht sichtbar sind.
Olga Chernysheva, Inconsolable: The Giver of Hope at Revolution Square (2014)
Die in Moskau lebende Künstlerin Olga Chernysheva ist eine aufmerksame Beobachterin, die soziale, politische und kritische Porträts ihrer Zeit entwickelt. Indem sie die Straße, die Menschen und vor allem die Veränderungen und Ereignisse im öffentlichen Raum beobachtet, entwickelt sie authentische Formen des Geschichtenerzählens.
In ihrer Videoarbeit Inconsolable: The Giver of Hope at Revolution Square (2014), zoomt sie auf die Nasenlöcher einer Bronzeskulptue und die Finger der Menschen, die sie berühren. Die Skulpturen befinden sich am Moskauer Bahnhof Ploshchad Revolyutsii. Es sind insgesamt 76 Bronzefiguren, die einfache Menschen aus dem Sowjetregime darstellen. Auf einer von ihnen steht eine fast lebensgroße Hundeskulptur. Seit Jahren ist es eine unausgesprochene Vereinbarung, dass die Menschen heimlich die Hundenase streicheln – als Glücksbringer. Eine urbane Legende besagt, dass dieser die Kraft hat, die über seine Bronze- und sogar seine Hundehaftigkeit hinausgeht.
PART IV – Dienstag, 23. August bis Sonntag, 28. August
Denise Ferreira da Silva & Arjuna Neuman, 4 Waters (2019), Serpent Rain, (2016), Sooth Breath (2021)
Arjuna Neuman, Künstler, Filmemacher und Schriftsteller, und Denise Ferreira da Silva, Philosophin und Wissenschaftlerin, beschäftigen sich mit verschiedenen Disziplinen – von der Quantenmechanik bis zur Polyrhythmik, von Tarkovsky bis Hype Williams, von der Hitze bis zu Anaximander, um darüber zu spekulieren, wie wir als Menschen anders in der Welt existieren können.
Ihre Arbeiten zeichnen sich durch kritische Anmerkungen, einen experimentellen Ansatz und eine kollaborative Forschung aus, in der sie sich globalen Themen wie Migration, Kolonisierung, Ressourcengewinnung und Umwelt widmen. Methodisch gesehen interessieren sich Neuman und Ferreira da Silva für die Politik und Poetik des bewegten Bildes und konzentrieren sich dabei auf die Spannungen zwischen dem, was gesehen wird und undurchsichtig bleibt.
PART V – Dienstag, 30. August bis Sonntag, 04. September
Nicholas Mangan, Ancient Lights (2015)
Nicholas Mangans zweiteilige Videoarbeit Ancient Lights erforscht die energiespendenden Eigenschaften der Sonne.
Eines der Videos besteht aus einer Montage verschiedener filmischer und bildlicher Quellen im Zusammenhang mit der Sonne: Aufnahmen der Gemasolar-Anlage in der Nähe von Sevilla; Bilder von Baumringen, die im Labor für Baumringforschung an der Universität von Arizona, Tucson, aufgenommen wurden und zur Analyse der Sonnenfleckenaktivität im Laufe der Geschichte verwendet werden; und das Diagramm des russischen Biophysikers Alexander Tchijevsky (1897-1964), der versuchte, die Sonnenfleckenaktivität im elfjährigen Sonnenzyklus mit den menschlichen Aktivitäten in Beziehung zu setzen. Das andere Video zeigt hochauflösende digitale Hochgeschwindigkeitsaufnahmen einer mexikanischen Zehn-Peso-Münze, die sich um ihre Achse dreht. Auf dieser Münze ist Tonatiuh, der aztekische Sonnengott, abgebildet, der auch im aztekischen Kalender oder im Sonnenstein, einer kreisförmigen diagrammatischen Skulptur aus dem frühen sechzehnten Jahrhundert, die die alte aztekische Kosmogonie skizziert, vorkommt.
Im Kontext von Nature and State veranschaulicht Ancient Lights historische Narrative über die irdische Existenz und deren Aufzeichnung, Analyse und Wahrnehmung in wissenschaftlichen Bereichen.
O Barco/The Boat
Installation von Grada Kilomba
bis 31. Juli 2022 in der Lichtentaler Allee
In ihrer jüngsten Installation und Performance O Barco/The Boat thematisiert die interdisziplinäre Künstlerin und Autorin Grada Kilomba vergessene und verdrängte Anteile von kolonialer Geschichte. Die Performance wurde anlässlich unseres Eröffnungswochenendes aufgeführt und die Installation im Park der Lichtentaler Allee ist noch bis zum 31. Juli 2022 ausgestellt.
Die großformatig angelegte Installation, die für die historische Wiese in unmittelbarer Umgebung der Kunsthalle Baden-Baden adaptiert wurde, verhandelt das Trauma von Ausgrenzung und Tod, ermöglicht aber auch neue Perspektiven und Erfahrungen über die Anfänge von Gemeinschaft und Solidarität
Die Arbeit erstreckt sich auf einer Länge von 32 Metern und besteht aus 140 verkohlten Holzblöcken, die die Silhouette eines jener Schiffe nachbilden, die die Körper von Millionen von Afrikaner*innen nach Amerika transportiert haben.
Direktorinnenführung
Sonntag, 31. Juli 2022
Führung durch die aktuelle Ausstellung Nature and State um 14:00 Uhr mit Çağla Ilk, Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden.
Führung 2 € p.P., zzgl. Eintritt.
Philharmonische Parknacht
Samstag, 30. Juli 2022
Anlässlich der Philharmonischen Parknacht, die am Samstag, 30. Juli 2022 in der Lichtentaler Allee stattfinden wird, wird die Kunsthalle Baden-Baden an diesem Abend bis 21 Uhr geöffnet haben.
Um 18 Uhr führt Çağla Ilk, Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, durch die aktuelle Ausstellung Nature and State. Die Führung ist öffentlich und kostenlos, zzgl. Eintritt.
Becoming Sculptures
Performance von Ersan Mondtag
Freitag, 29. – Samstag, 30. Juli 2022
Für seine Installation The Temple hat Ersan Mondtag die Performance Becoming Sculptures konzipiert, die anlässlich der Eröffnung von Nature and State uraufgeführt wurde.
Ersan Mondtag arbeitet in den Bereichen Theater, Musik, Performance und Installation. Seine neue Performance vereint frühere Werke wie Sinfonie #1, Nach der Tragödie oder wofür es sich zu leben lohnt (2012), Klangelemente und Körperbewegungen mit neuen Ideen und Formen. Elemente des Wassers, Schatten des Schwarzwalds und elektrisierende Körper komponieren ein Zukunftsszenario mit dem Gefühl des Unbewussten.
Die Performance wird durchgeführt von Fernando Balsera, Giorgia Bovo, Jonas Grundner-Culemann, Yuri Shimaoka und Ulysse Zangs.
- Freitag, 29. Juli, 17 Uhr
- Samstag, 30. Juli, 13 Uhr, 17 Uhr und 20 Uhr
Die Kunsthalle ist am Samstag, 30. Juli, bis 21 Uhr geöffnet.
The Liars
Performance von Kavachi
Donnerstag, 28. – Sonntag, 31. Juli 2022
Während der Öffnungszeiten
Neue Formen außerirdischer Intelligenz, Ungeheuer oder doch einfach nur Frösche? Kavachis laufendes Kunstprojekt The Liars erregt unsere Neugierde, indem es die etablierten Genderidentitäten unserer Gesellschaft in einer formfreien und spielerischen Art hinterfragt. Die fluiden Körper dieser froschähnlichen Kreaturen verweisen auf unterschiedliche Lebensformen, nichtbinäre Geschlechtsformen und sind offene Verbindungen zu einem alternativen Verständnis von Sexualität und sexueller Heilung. Anonymität und das Gefühl des Andersseins umgeben diese lustigen und flauschigen Wesen, die ein Licht auf diejenigen unter uns werfen, die weiterhin mit der eigenen Sexualität hadern.
Vom 28. bis zum 31. Juli wird Kavachi einen neuen Frosch live im Tempel von Ersan Mondtag in der Kunsthalle Baden-Baden zum Leben erwecken und den Tempel in ein Studio, einen Raum für Frösche, ein Nest für Vögel und einen Treffpunkt für neue Begegnungen verwandeln.
Sie sind herzlich dazu eingeladen, die Geburt eines neuen Frosches in der Kunsthalle Baden-Baden live mitzuerleben und mit Ihren Textilspenden zum Werk beizutragen.
Re-Screening
Aufgezeichnete Künstler*innengespräche
22. – 24. Juli 2022
Während der Öffnungszeiten
Von Freitag, 22. Juli bis Sonntag, 24. Juli sind die Aufzeichnungen der Künstler*innengespräche, die das Team der Kunsthalle Baden-Baden im Rahmen des Eröffnungswochenendes von Nature and State durchgeführt hat, zu sehen. Temporär auf einem großen Bildschirm im Tempel von Ersan Mondtag installiert, können Sie die Gespräche nachschauen.
Mit dem Re-Screening der aufgezeichneten Künstler*innengespräche laden wir Sie ein, mehr über die künstlerische Praxis der in Nature and State vertretenen Künstler*innen zu erfahren und eine ganz eigene Verbindung zu den Künstler*innen und ihren Werken aufzubauen.
Manuel Rossner – auf Deutsch
Ayman Zedani – auf Englisch
Will Fredo – auf Englisch
Silvina Der-Merguitchian – auf Englisch
Kavachi – auf Englisch
Murat Öner – auf Englisch
Robert Lippok – auf Deutsch
Nicole L’Huillier – auf Englisch
Michael Akstaller – auf Deutsch
Cansu Çakar – auf Englisch
Christoph Schäfer – auf Deutsch
Sorawit Songsataya – auf Englisch
Ipek Duben – auf Englisch
The Liars
Performance von Kavachi
Freitag, 15. Juli – Sonntag, 17. Juli 2022
Außerirdische Intelligenz, Ungeheuer oder einfach nur Frösche? Wir wissen es nicht wirklich, und das ist einer von vielen Hintergründen, warum die Protagonisten von Kavachis laufendem Projekt The Liars unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die fluiden Körper der froschähnlichen Kreaturen verweisen auf unterschiedliche Lebensformen, Superkräfte, nichtbinäre Geschlechtsidentitäten und sind Symbole einer fortlaufenden Transformation. Anonymität und das Gefühl des Andersseins umgeben diese lustigen und flauschigen Figuren, die Licht auf diejenigen unter uns werfen, die in Bezug auf die eigene Sexualität unsicher sind.
Von Freitag Morgen bis Sonntag Abend wird Kavachi einen neuen Frosch live im Tempel von Ersan Mondtag nähen, der sich so in ein Atelier, einen Raum für Frösche, ein Nest für Vögel und einen Treffpunkt für neue Begegnungen verwandelt.
Sie sind herzlich eingeladen, die Geburt eines neuen Frosches live mitzuerleben und mit Ihren Textilspenden zum Werk beizutragen.
Am Freitag, den 15.07., ist die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden bei freiem Eintritt bis 21:00 Uhr geöffnet.
Hjîrok
Performance von Hani Mojtahedy
Freitag, 15. – Sonntag, 17. Juli 2022
Die in der Presse angekündigte Performance Hjîrok von Hani Mojtahedy muss aus gesundheitlichen Gründen leider kurzfristig abgesagt werden.
Wir entschuldigen uns hierfür ausdrücklich und werden das Programm voraussichtlich im Oktober nachholen.
Eröffnungswochenende
Eröffnung und Performances
Freitag, 08. Juli
18 Uhr Eröffnung
19 Uhr O Barco/The Boat von Grada Kilomba
In ihrer neuen Installation und Performance O Barco/The Boat setzt sich die interdisziplinäre Künstlerin und Autorin Grada Kilomba mit vergessenen und verdrängten Teilen der Kolonialgeschichte auseinander. Die raumgreifende Installation, die für die historische Wiese in unmittelbarer Nähe der Kunsthalle Baden-Baden adaptiert wurde, thematisiert das Trauma von Ausgrenzung und Tod, ermöglicht aber auch neue Perspektiven und Erfahrungen von ersten Momenten der Gemeinschaft und Solidarität. O Barco/The Boat ist eine Auftragsproduktion von BoCa und eine Koproduktion der Staatlichen Kunsthalle-Baden-Baden und des MAAT – Museum für Kunst, Architektur und Technologie, Lissabon.
20.30 Uhr Becoming Sculptures von Ersan Mondtag
Am Eröffnungswochenende wird Ersan Mondtags neue Arbeit The Temple durch seine ebenfalls neue Performance Becoming Sculptures zum ersten Mal aktiviert. Beide Werke wurden von der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden in Auftrag gegeben. Auf verschiedenen Spuren des Erzählens über menschliche Existenz und fremde Formen folgt eine Anhäufung von Handlungen, Ereignissen und Diskussionen, die sich in einer feuchten Tempelarchitektur abspielen, einem Vorschlag Mondtags für ein temporäres Museum, das mit der Zeit austrocknen wird. Der Tempel verweist auf antike Strukturen, in denen sich soziale, private, politische und transzendente Bereiche überschnitten.
Die Aufzeichnung des Live-Streams von Becoming Sculptures ist auf dem YouTube-Account der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=qgwZMrNigNE&t=1s
Künstler*innengespräche
Samstag, 09. Juli, 12 Uhr
Im Rahmen des Eröffnungswochenendes von Nature and State laden wir die Öffentlichkeit zu Künstler*innengesprächen ein zwischen
Manuel Rossner
Ayman Zedani
Will Fredo
Silvina Der-Merguitchian
Kavachi
Murat Önen
und das Team der Kunsthalle Baden-Baden. Die Aufzeichnung des Live-Streams sind auf dem YouTube-Account der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=hc4fYwzx3jw&t=7s
Sonntag, 10. Juli, 12 Uhr
Im Rahmen des Eröffnungswochenendes von Nature and State laden wir die Öffentlichkeit zu Künstler*innengesprächen ein zwischen
Robert Lippok
Nicole L’Huillier
Michael Akstaller
Cansu Cakar
Christoph Schäfer
Sorawit Songsataya
Ipek Duben
und das Team der Kunsthalle Baden-Baden. Die Aufzeichnung des Live-Streams sind auf dem YouTube-Account der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=ChCq9-EHn7k&t=34s