Wir weisen darauf hin, dass im Rahmen von Veranstaltungen Foto- und Videoaufnahmen erstellt werden, auf der Besucher*innen erkenn- und identifizierbar abgebildet sein können. Der Veranstalter verwendet das entstandene Material ggf. für eine Veröffentlichung zu Informations- und Kommunikationszwecken unter anderem auf Internetseiten, sozialen Medien oder Printprodukten. Mit Ihrer Teilnahme an Veranstaltungen der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden erkären Sie sich damit einverstanden.

verlängerte
Öffnungszeiten

Im Rahmen der Ausstellung Space Synthesis von Jan St. Werner ist die Kunsthalle freitags bei freiem Eintritt bis 22:00 Uhr geöffnet. Die sich verändernde Lichtsituation in den Ausstellungsräumen kann so auf eine besondere Weise erlebt werden.

Kinderworkshops
Klangwelten

Jeden zweiten Sonntag, je 11-12 Uhr im Fiepblatter Decay Store der Kunsthalle (zugänglich durch das Café).

  • Sonntag, 21.05.
  • Sonntag, 04.06.
  • Sonntag, 18.06.
  • Sonntag, 02.07.

Die Ausstellung von Jan St. Werner verwandelt die Kunsthalle in ein riesiges Instrument. Zwei ganz besondere Lautsprecher werfen eine Komposition des Künstlers quer durch die Ausstellungsräume. Dort werden sie etwa von einer schief liegenden Wand abgelenkt oder von einer, die in der Luft hängt und sich bewegt.

Neben den ganz besonderen Tönen, sehen wir in der Ausstellung vor allem Licht und Schatten, denn große Bühnenlampen werfen unsere Schatten auf die Wände. Es geschieht aber noch viel mehr über die Ohren: Wenn wir genau hinhören, erkennen wir Töne, die zum Beispiel im großen Raum ganz anders klingen, als wenn sie von einer Wand zurückgeworfen werden.

Die Künstlerin Tatjana Golder greift die Ausbreitung der Töne in dieser besonderen Architektur auf und entwirft mit euch eure eigenen kleinen Instrumente, die ihr in der Ausstellung ausprobieren könnt.

Klangwelten ermutigt zum Erkunden und Erforschen der eigenen Sinne und dem Erzeugen von experimentellen Klängen. Die Kinder können eigene Bilder (Zeichnungen oder Gemaltes) und kleine Gegenstände (wie alte Schlüssel , kleine Steine, kleine Holzstäbe etc.) mitbringen, die dann spielerisch zu beweglichen Klang-Mobiles zusammengesetzt werden und so Klangwelten zu den Geschichten ihrer Bilder schaffen.

Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos. Eine Anmeldung mit Angabe des Wunschdatums und Namen unter info@kunsthalle-baden-baden.de ist notwendig.

Begleit
Programm

Eröffnungswochenende

Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden lädt Sie anlässlich herzlich zur Vernissage am Freitag, den 05. Mai 2023, ab 18:00 Uhr ein.

Freitag, 05.05.: Ausstellungseröffnung & Party

  • ab 18:00 Uhr geöffnet
  • 19:00 Grußwort von Staatssekretär Arne Braun
  • 19:10 Begrüßug durch Çağla Ilk (Direktion Kunsthalle Baden-Baden und Kuratorin der Ausstellung)
  • 19:30 Çağla Ilk und Jan St. Werner führen durch die Ausstellung
  • 20:30 DJ-Set Nina Emge
  • 21:30 DJ-Set Andi Thoma (Mouse on Mars)

Samstag, 06.05.: Gespräche, Künstler*innengespräche, Lectures und Performances

  • 15:00 Die Künstler*innen und Wissenschaftler*innen Michael Akstaller, Nina Emge, Gascia Ouzounian, Marcin Pietruszewski und Patricia Reed geben lectures und lecture-performances
  • 17:00 Künstlergespräch mit Jan St. Werner und Çağla Ilk
  • 17:45 Performance des Komponisten Marcin Pietruszewski

Michael Akstaller ist bildender Künstler, Wissenschaftler und Performer. In seiner künstlerischen Arbeit beschäftigt er sich mit Beziehungen zwischen Klang und Raum und Methoden zur erweiternden Raumwahrnehmung über gerichtete Schallquellen. 2017 initiiert er mit Jan St. Werner die Klasse für Dynamische Akustische Forschung an der AdBK Nürnberg, die seit 2021 als eigenständiges Kollektiv agiert. 2022 startete er ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde an der Elbe, das die Einflüsse von menschengemachtem Unterwasserschall auf das Wanderverhalten von Fischen untersucht. Akstaller nahm an zahlreichen Ausstellungen und Festivals teil und initiierte eigenständige kuratorische Formate wie Raststätte Frankenwald und Sometimes You Just Have to Give It Your Attention auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg.

Nina Emge (*1995) lebt und arbeitet in Zürich. In ihrer künstlerischen Praxis reflektiert Emge soziale Dimensionen von Stimme, Stille und Hörpraktiken. Sie hat ihren Bachelor of Arts an der Zürcher Hochschule der Künste mit Auszeichnung abgeschlossen. In Emges Praxis ist die Debatte um Dezentralisierung, kollektive Arbeitsweisen und Umverteilung präsent. Dies zeigt sich in Emges Installationen und Zeichnungen, ihrer Forschungs- und Archivarbeit sowie in ihren oft kollaborativen Arbeits- und Schaffensprozessen. Emge ist aktives Mitglied der Transnational Sound Initiative, hielt Vorträge an der F+F Zürich und gewann mehrere Stipendien. Im Jahr 2022 wurde Nina Emge eingeladen, ihre erste institutionelle Einzelausstellung (It’s never too late to) Stop, Look & Listen in der Halle für Kunst in Lüneburg zu zeigen. Im Jahr 2021 zeigte sie Reservatório / Behältnis / Container, eine Einzelpräsentation im Les Complices* in Zürich. Darüber hinaus waren ihre Arbeiten u.a. in folgenden Gruppenausstellungen vertreten: Overture of Grief and Joy im Kunstverein Braunschweig, (2022), Performing Infrastructures im Zirca Space München (2022), Do you hear us? im Istituto Svizzero Rom (2021), Out now in den Uferhallen Berlin (2021), Summer of Suspense in der Kunsthalle Zürich (2020) und Do Undo Redo (decolonial thoughts) und Les Complices*, Zürich (2018). 

Gascia Ouzounian ist eine Theoretikerin, die Klang im Zusammenhang mit Raum, Architektur, Urbanismus und Gewalt untersucht. Sie ist außerordentliche Professorin für Musik an der Universität Oxford und leitet dort das Projekt Sonorous Cities: Towards a Sonic Urbanism (soncities.org). Ouzounian ist die Autorin von Stereophonica: Sound and Space in Science, Technology, and the Arts (2021) und verfasst regelmäßig Beiträge für führende Fachzeitschriften für Musik, bildende Kunst und Architektur. Zu ihren jüngsten Projekten gehören Scoring the City, das, inspiriert von experimenteller Musiknotation, neue Formen „urbaner Vertonung“ entwickelt, und Acoustic Cities: London & Beirut, für das sie zehn Künstler*innen dazu einlädt, Werke zu schaffen, die auf die klanglichen, sozialen und räumlichen Bedingungen dieser Städte reagieren.

Marcin Pietruszewski (geboren 1984 in Polen) ist Komponist und Forscher. Er promovierte in kreativer Musikpraxis an der Universität Edinburgh und unterrichtete an der Reid School of Music (Edinburgh College of Art, UK) und Design Informatics (The University of Edinburgh, UK). Seine Texte wurden u. a. bei Hatje Cantz und ZKM veröffentlicht. Derzeit ist Marcin Leverhulme Research Fellow in Data Perceptualization and Aesthetics am Department of Computer and Information Sciences der Northumbria University, Newcastle, UK. Pietruszewski beschäftigt sich mit Klangsynthese und computerbasierten Kompositionen, und erforscht spezifische formale Entwicklungen in der Tradition der elektroakustischen Musik und der zeitgenössischen Klangkunst. Seine Werke wurden in der West Court Gallery (Edinburgh, 2019), bei Remote Viewing (Philadelphia, 2019) und im Institute of Contemporary Arts (London, 2017) ausgestellt. Zu seinen Auftragsarbeiten zählen La Biennale di Venezia (2023), CTM Festival (2021), ZKM Karlsruhe (2018) und Deutschlandradio Kultur (2016). Zu seinen Kollaborationen gehören unter anderem die Klanginstallation Auditory Scene Resynthesis as Cochlear Wavepackets (HKW, Berlin, 2021) mit Jan St. Werner (Mouse on Mars) und NORMIFICATION (Presto!? Records, 2023) mit Florian Hecker.

Patricia Reed ist eine in Berlin lebende Künstlerin, Theoretikerin und Designerin. Ihre jüngsten Texte wurden veröffentlicht in Ceremony: Burial of an Undead WorldSound – Space – SenseThe UnmannedPages MagazineGlass Bead JournalThe New NormalConstruction Site for Possible Worldse-flux Journal und e-flux Architecture. Reed ist assoziierte Forscherin im Antikythera-Programm (USA) und Ko-Leiterin des Critical Inquiry Lab an der Design Academy Eindhoven. Als Teil des Autor*innenkollektivs Laboria Cuboniks war sie Mitverfasserin desXenofeminist Manifesto, das 2018 bei Verso neu aufgelegt wurde, mit weiteren Veröffentlichungen auf Griechisch, Koreanisch, Französisch und Spanisch. Ein Sammelband mit Reeds Werken erscheint 2023 bei Holobionte Ediciones.

Sonntag, 07.05.: Kuratorinnenführung & LP-Launch

  • 14:00 Çağla Ilk führt durch die Ausstellung
  • 15:00 Launch der eigens für die Ausstellung produzierten LP Space Synthesis mit anschließender Performance

Wochenende II

Samstag, 20.05. und Sonntag, 21.05.: Spaint Chords in Public Spaces – Performance im öffentlichen Raum

  • Samstag und Sonntag 14:00 Uhr sowie Samstag 20 Uhr: Performance im öffentlichen Raum mit Jan St. Werner, Eva Borrmann, Michael Akstaller, Elise Ludinard und Rudy Schmidt

In dieser performativen Komposition strahlen fünf speziell angefertigte Lautsprecher fünf sich ständig verändernde Frequenzbänder in schmalen Schallkegeln aus. Die Objekte werden von fünf Performer*innen in der Hand gehalten, die ihre Bewegungen choreografieren, um einen Austausch zwischen den Frequenzen zu ermöglichen und akustische Reaktionen aus dem umgebenden Raum hervorzurufen. Das Stück mischt elektronisch erzeugtes Material mit Aufnahmen von Instrumenten wie Saxophon von Mats Gustafsson, Dudelsack von Erwan Keravec, Schlagzeug von Dirk Rothbrust und Elektronik von Jan St. Werner. Die Lautsprecher wurden von Michael Akstaller entworfen. Komposition bedeutet in dieser Aufführung auch eine Erkundung des Raums durch Klänge in Bewegung.

Spaint Chords wurde im April bei der Eröffnung des Deutschen Pavillons auf der Biennale 2022 in Venedig im Auftrag von Maria Eichhorn uraufgeführt. Darüber hinaus wurde die Performance in Cukrarna Ljubljana, im Museum für zeitgenössische Kunst Zagreb und im Lenbachhaus München aufgeführt.

Die Performances beginnen Samstag und Sonntag um 14 Uhr sowie Samstag zusätzlich um 20 Uhr. Die Performances dauern ca. eine Stunde. Sie finden in der Umgebung der Kunsthalle statt, Treffpunkt ist das Foyer der Kunsthalle.

Sonntag, 21.05.: syntheticspace.de

  • 12-14 Uhr Livestream auf syntheticspace.de

Im Rahmen von Space Synthesis launcht die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden www.syntheticspace.de, einen neuen Webspace, der eine zusätzliche visuelle Ebene der Ausstellung von Jan St. Werner darstellt. syntheticspace.de übersetzt die Ausbreitung von visuell kaum wahrnehmbaren Soundpartikeln in den Ausstellungsräumen der Kunsthalle in ein visuelles System, das sowohl die Architektur als auch die Besucher*innen einbezieht und darstellt, wie diese die Ausbreitung von Soundpartikeln beeinflussen. Durch diese zusätzliche digitale Ebene werden Sound, Raum und Körper zusammengeführt.

Während des Livestreams am 21.05. werden die Ausstellungsräume zwischen 12 und 14 Uhr live auf syntheticspace.de übertragen. Anwesende Besucher*innen können währenddessen ihre eigene Präsenz online live verfolgen und erhalten so eine visuelle Entsprechung ihrer physischen Gegenwart und deren Einfluss auf die Ausstellung. Besucher*innen werden nicht persönlich erkennbar sein, da die eingesetzte Software lediglich deren Silhouetten abbildet.

Zur Finissage von Space Synthesis am 02.07. wird die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden ein digitales Symposium veranstalten, dass den Hintergrund des Projekts tiefergehend diskutiert. Nähere Informationen folgen in Kürze.

syntheticspace.de wurde konzipiert von Damir Gamulin und Nikola Bojić, in Zusammenarbeit mit Jan St. Werner, Çağla Ilk und Dominik Busch.

Nikola Bojić ist Designer, Forscher und Pädagoge und untersucht Beziehungen zwischen Raum, Technologie und Zukunft. Seine Projekte wurden international ausgestellt, unter anderem auf der Triennale di Milano, der Biennale di Venezia, der Taipei Biennal, im Moderna Museet, Stockholm, und im ZKM, Karlsruhe. Er war Gastdozent des ACT-Programms am MIT mit einem Lehrgang über die Politik techno-wissenschaftlicher Modellierung. Bojić veröffentlichte das Künstlerbuch The Excavations und verantwortete eine Ausgabe von The Life of Art Magazine, die sich mit experimentellen Kartografien befasste. Er lehrt an der Akademie der Künste in Zagreb, wo er die kollaborative kuratorische Plattform remote-lab initiierte. Er ist assoziierter Forscher am MIT und hat einen Master-Abschluss in Kunstgeschichte und Informationswissenschaften von der Universität Zagreb sowie einen postgradualen Master-Abschluss in Designstudien von der Graduate School of Design der Universität Harvard.

Damir Gamulin ist Designer und Forscher mit einem Hintergrund in Designstudien an der Fakultät für Architektur der Universität Zagreb. Wesentlicher Bestandteil seiner Arbeit sind Projekte basierend auf Designforschung. Diese umfassen Grafik-, Innenraum- und Architekturdesign, Museums- und Ausstellungseinrichtungen sowie digitales und interaktives Design. Diese Vielseitigkeit hat Gamulin zahlreiche Auszeichnungen eingebracht, seine Arbeiten wurden in renommierten internationalen Institutionen und regionalen Ausstellungen gezeigt. Fasziniert von der Überschneidung diverser Technologien, Fachgebiete und Maßstäbe, arbeitet Gamulin an Projekten zur Raumgestaltung, welche die Beziehung zwischen Raum und Wissen vermessen. In Einzelarbeiten und Kollaborationen entwickelt Gamulin innovative Methoden und digitale Werkzeuge für die integrierte Formatierung, Bearbeitung und Interpretation von physischen und konzeptionellen Inhalten und testet dabei ständig die Grenzen seines Fachs aus.

Wochenende III

Samstag, 17.06. 

  • Threshold – Lecture-Performance des Autors und Wissenschaftlers Louis Chude-Sokei (Boston University, USA)
  • Percuspection – Performance der Künstler Dodo NKishi (Mouse on Mars) und Tunde Alibaba
  • DJ-Set: Louis Chude-Sokei

Sonntag, 18.06.

  • Percuspection – Performance der Künstler Dodo NKishi (Mouse on Mars) und Tunde Alibaba

Abschlusswochenende

Samstag, 01.07.

  • more-than-human performativity, vibrational spaces membranes – Performance der Künstlerin Nicole L’Huillier

Mit einem speziell angefertigten Mikrofon in der einen und einem besonderen Lautsprecher in der anderen Hand wird die Künstlerin Nicole L’Huillier eine Prozession vom öffentlichen Außenbereich in das Innere des Museums führen. Das Membranmikrofon empfängt verschiedene Arten von Vibrationen um sich herum, die als verzögerte Geräuschmuster über den Lautsprecher ausgegeben werden und eine geisterhafte, widerhallende und geräuschvolle Atmosphäre des Ortes verbreiten. Im Inneren des Museums empfängt die Membran die von der räumlichen Synthese ausgehenden Schwingungen und vermittelt einen improvisierten räumlichen Remix aus Schwingungen, Rückkopplungen und gekreuzten Signalen, der den Raum, den Klang, die Membran, die Performerin und die Assistent*innen miteinander verschränkt.

  • Abschlussparty mit Jan St. Werner und dem space pop duo Breaking Forms (Nicole L’Huillier und Juan Necochea)