Constantin Hartenstein untersucht in seiner skulpturalen Medienarbeit narzisstische Phänomene einer digitalen Gesellschaft und deren Fitness- und Selbstoptimierungsindustrie. Die für den Studioraum 45cbm konzipierte Installation „NARC“ verhandelt das gesellschaftliche Streben nach optimierter Individualität, der einsame Homogenität gegenübersteht. Dieses Paradoxon sichtbarmachend, zeigt Hartenstein, wie die Werbeversprechen der Fitnessindustrie und ihre Alchemie-ähnlichen Produkte sich in die Körper und Verhaltensmuster ihrer Nutzer*innen einschreiben. Dabei lenkt der aus Proteinpulverpartikel gegossene Portalschrein den Blick in sein inneres Zentrum: Im hermetisch von Spiegeln abgegrenzten Raum beschäftigt sich die an Narziss erinnernde Figur nur mit ihrem Spiegelbild, während sie voyeuristisch von einer präsenten Kamera gefilmt wird. Gedankenverloren löst sich die Figur arrhythmisch zwischen den Räumen in die leuchtenden Partikel ihres eigenen Konsums auf.

Constantin Hartenstein (*1982) lebt und arbeitet in Berlin. Seine Arbeiten waren unter anderem bereits zu sehen in der Berlinischen Galerie, MoMA New York, GFZK Leipzig und Goethe Institut Peking.

Eröffnung: Freitag, 20.9.2019, 19 Uhr
Begrüßung: Hendrik Bündge, Einführung: Johannes Honeck

www.constantinhartenstein.com

Constantin Hartenstein, NARC, 2019, Epoxidharz, Hot Blood 3.0 Blue Guarana Pre-Workout Booster, LED, Wasser, Video, 2x2x3m, © Studio Hartenstein, Kunsthalle Baden-Baden

Cinematography: Anne Braun
Schauspieler: Saïd Oulali
Sound Design: Tommi Toivonen
Set Assistance: Marie-Luce Theis, Alexander Wilmschen

Mit freundlicher Unterstützung von

Renate und Waltraut Sick Stiftung, Silikonfabrik, Dipon.de