Als direkte Nachbarn zum Museum Frieder Burda erlebten wir, dass die Kunst im wahrsten Sinne des Wortes die Berufung von Herrn Burda war. Mit ganzer Seele war er Sammler, Kollege und geschätzter Nachbar. In den 15 Jahren seit Bestehen des Museum Frieder Burda erweiterte er das Profil der Stadt Baden-Baden als Kunstort mit der Verankerung seiner Sammlung.

Frieder Burda war ein Brückenbauer: So entstand eine der ersten Public-Private-Partnership Verbindungen in Deutschland zwischen einer öffentlichen Institution und einem privaten Museum, dessen Grund vom Land Baden-Württemberg in Erbpacht zu Verfügung gestellt wurde. Die Diversität zweier Ausstellungshäuser mit verschiedenen Aufträgen wird nicht nur architektonisch durch eine Brücke verbunden. 1996 – weit vor dem Bau des Museum Frieder Burda – wurde eine Auswahl seiner Sammlung in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden gezeigt. 2004 wurde zur Eröffnung des Museums die Sammlung in beiden Häusern gezeigt, wie auch 2014 zum 10-jährigen Jubiläum. Darüber hinaus gab es immer wieder gemeinsame Kooperationen, wie die Ausstellung zu Georg Baselitz 2009 und die Einrichtung eines gemeinschaftlichen Austauschortes, dem Café Kunsthalle, in welchem Besucher beider Häuser sich zusammenfinden.

Wir bedauern den Verlust dieser starken Persönlichkeit, die seine institutionelle Weitsicht, unbedingte Verbindlichkeit und Aufmerksamkeit für die Belange einer Kunststadt einsetzte und nicht zuletzt stets Werke aus der eigenen Sammlung der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden für ambitionierte Ausstellungsprojekte zur Verfügung stellte.