Eli Cortiñas, The Excitement of Ownership, 2-Kanal Video/ raum installation, 2019 

courtesy of the artist and Soy Capitán

 

Wie haben wir gelernt, auf die Frauen zu schauen, die Macht ausüben? Als Künstlerin kubanischer Abstammung, die in Las Palmas de Gran Canaria geboren wurde und in Berlin lebt, stellt Eli Cortiñas diese Frage, um zeitgenössische Formen der weiblichen Repräsentation und Werte des weiblichen Bildes auf dem Bildschirm zu untersuchen, indem sie die von D. W. Griffith, dem Regisseur des berüchtigten Films The Birth of a Nation (1915), erfundene Nahaufnahme-Filmtechnik „historisiert“. Die Großaufnahme wird zu ihrem Werkzeug, aber auch zu einem konzeptionellen Rahmen für die Analyse von Frauen, als Politikerinnen, von aktuellen Fällen der Hexenjagd, von augmentierten und roboterhaften Frauenkörpern als neuen Waren. 

Eli Cortiñas nutzt alles: online verfügbare, gefundene Bilder, Quellenmaterial, öffentlich zugängliches und Bilder des Public Domains, zusätzlich zu ihrer Ton-, Bild- und Datensammlung. Sie geht leidenschaftlich an die Grenzen des Re-Editierens und dekonstruiert und restrukturiert die Politik der Narration, unser filmisches Gedächtnis und den filmischen Denkraum. 

Mit der Eröffnung ihrer Installation bei Synch – einer Neudefinition des Ausstellungsraums, der Sammlungen, Kollektiven und kreativen Ideen gewidmet ist – und der gleichzeitigen Verlängerung der Termine für die große Ulrike Ottinger-Ausstellung Cosmos Ottinger würdigt die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden den kritischen, intersektionalen und generationenübergreifenden Dialog zwischen Ottinger und Cortiñas, vor allem, wie sie gemeinsame feministische Perspektiven, Ethiken und Bedenken darüber teilen, wie Frauen repräsentiert werden und wie Frauen unsere Welt ermächtigen.


Fotoatelier Elvira, 1897/98 gebaut von August Endell, Aufnahme um 1920

Bildarchiv Foto Marburg. Koloriert von Gottfried von Haeseler 2007

 

Video und Wandinstallation anlässlich des Stückes Bayerische Suffragetten uraufgeführt in den Münchner Kammerspielen am 27.06.2021

Als zweiten Teil der Synch-Ausstellung, frei zugänglich im Foyer der Kunsthalle, wird ein Videoschnitt des Theaterstücks Bayerische Suffragetten der Münchner Kammerspiele zu sehen sein. Das Stück handelt von den Protagonistinnen der Frauenbewegung Ende des 19.Jahrhunderts in München, als sich Frauen versammelten um sich nicht nur für das Wahlrecht der Frauen (der Titel des Stücks ist der englischen Suffragetten-Bewegung entlehnt und bezieht sich “Suffrage” eng.l/frz. für Wahlrecht), sondern sich für Rechte von Frauen im Allgemeinen einsetzten. Gesundheit, Bildung und Recht waren jene Ziele, in denen die Frauen für ihre Rechte und die Gleichberechtigung kämpfte und wie zu sehen sein wird immer noch kämpfen müssen.

Fragmente Suffragetten:

Video: Konzept / Video / Schnitt : Emil Klattenhoff, Paula Tschira

Gemälde: Karo Godles

Regie: Jessica Glause

Dramaturgie: Viola Hasselberg

Bühne: Jil Bertermann

Kostüme: Aleksandra Pavlović

Musik: Eva Jantschitsch

Live-Video: Paula Tschira

Lichtdesign: Charlotte Marr

Mit: Katharina Bach, Svetlana Belesova, Julia Gräfner, Thomas Hauser, Jelena Kuljić, Anna Gesa-Raija Lappe, Annette Paulmann, Edith Saldanha, Lucy Wilke, Luisa Wöllisch

Mitarbeit Recherche und Konzeption: Veronika Maurer

Wissenschaftliche Beratung: Ingvild Richardsen

Regieassistenz: Joël-Conrad Hieronymus, Shannon Harris

Bühnenbildassistenz: Hannah Wolf

Kostümassistenz: Florian Buder, Mirjam Pleines

Ein Produktion der Münchner Kammerspiele ( Premiere : 27.06.2021)